Cuba – On the Road

On The Road: 2.200 Kilometer auf Kubas Straßen

Im Dezember 2015, nur wenige Tage vor Weihnachten, übernehmen wir in Varadero einen betagten chinesischen Mietwagen und starten in ein ganz besonderes Abenteuer: Von der Nordküste zur Südküste, via Schweinebucht und Cienfuegos nach Trinidad. Dann quer durchs Inland bis Camaguey und weiter bis in den tiefsten Südosten nach Santiago de Cuba. Nach 2 Tagen Verschnaufpause in der Christmas-Suite des Casa Granda geht es wieder die Insel hoch, diesmal an der Nordküste entlang via Playa Santa Lucia und Cayo Coco. Schließlich erreichen wir die Hauptstadt Havanna. Als wir den mittlerweile aus dem letzten Loch pfeifenden Geely am weltberühmten Hotel Habana Libre, das einst Fidel Castro und Co als Einsatzzentrale diente, abgeben, liegen über 2.200 Kilometer mitunter abenteuerlichster Piste hinter uns. Ein paar Impressionen davon zeigt der Film.

 

Kubas Nordostküste: Santa Lucia und Cayo Coco

Kubas Nordostküste: Santa Lucia und Cayo Coco

An der nordöstlichen Küste Kubas finden sich die mondäne Touristenhalbinsel Cayo Coco und der halb vergessene, irgendwie aus der Zeit gefallene Ferienort Playa Santa Lucia. Auf unserem langen Weg zurück von Santiago Richtung Havanna legten wir zunächst in Santa Lucia, dann in Cayo Coco einen ein- bzw. zweitägigen Zwischenstopp ein – und erlebten ein Kuba, das noch einmal ganz anders war als alles bisher Gesehene.

Vergessene Perle: Playa Santa Lucia

Wer mit dem Auto aus dem Süden anreist, etwa von Santiago de Cuba, sollte durchaus einen Tag einplanen, um Playa Santa Lucia zu erreichen. Laut Google Maps schafft man das über Holguin und Puerto Padre zwar in vier Stunden. Aber wer je die kubanischen Straßen befahren hat, besonders jene im rauen Süden, weiß, dass das utopisch ist.

Santa Lucia selbst hat seine besten Zeiten als Touristenort hinter sich. Zumindest machte das im Dezember 2015 den Eindruck: Trotz Hochsaison waren viele Resorts und Restaurants geschlossen. Dafür war das letzte Hotel am Strand geöffnet – das etwas abgeranzte, mit seinem sozialistischen Urlaubsflair aber irgendwie sympathische und vor allem bezahlbare Islazul Tararaco Hotel. Gut gebucht war es außerdem, vor allem von Low-Budget-Surfern und Backpacker-Teenies aus aller Welt.

Der ziemlich starke Wind zog viele Kite-Surfer an, die ihre meterhohen Sprünge genüsslich zelebrierten. Zum Schwimmen war es hingegen fast zu frisch. Für ein entspanntes Cristal-Bier am Strand allerdings nicht.

Am Ende der Strandpromenade von Playa Santa Lucia

 

Touristen unter sich: Cayo Coco

Eine weitere komplette Tagestour über mitunter abenteuerliche Straßen weiter in Richtung Nordwesten erreichen wir Cayo Coco – beziehungsweise erstmal den rund 17 Kilometer (!) langen künstlichen Damm, der auf diese Touristeninsel führt. Und das heißt: Passkontrolle. Noch Ende 2015 durften nur Hotelangestellte und eben Touristen auf diesen Teil der Inselkette Jardines del Rey, die im kalten Krieg sogar mal als Luftwaffenstützpunkt der Sowjets gedient hatte, bevor Fidel & Co ihren Wert als Devisenbringer erkannten. Wir als Europäer werden nach kurzen kritischen Blicken in unsere Reisepässe durchgewunken und dürfen über die endlos lange Straße durch die Karibik nach Cayo Coco fahren.

17 Kilometer übers Meer fahren: Fidels Damm nach Cayo Coco

Obwohl unseres das vergleichsweise günstigste Resort ziemlich am Ende des Hauptstrandes ist, schlägt es als mit Abstand teuerstes der gesamten Reise zu Buche. Keine Frage: Das musste man ausnutzen – zunächst mal am Buffet. Schade nur, dass ich mir beim All-Inclusive-Buffet meinen für gewöhnlich sattelfesten Magen so gründlich verdarb, dass ich einen Großteil des zweitägigen Aufenthalts dort zwischen den mehr oder weniger geschmackvoll gelblich gemusterten Fliesen unseres Apartments verbrachte. Klarer Fall von selbst schuld.

 

Cayo Coco: Weiße Sandstrände so weit das Auge reicht

 

Und hier noch ein paar Bewegtbild-Eindrücke von Santa Lucia und Cayo Coco: