Von Nymphen und Schönheiten

Von Nymphen und Schönheiten

Wunderschön, weltberühmt und einen Besuch absolut wert: Schloss Nymphenburg ist ein echtes Juwel im Westen Münchens. Es zählt zu den großen Königsschlössern Europas und übertrifft mit einer Spannweite von 632 Metern (Nord-Süd-Achse) sogar das Schloss Versailles.

Blick von vorn

Castles Made of Joy

Im Jahr 1663 brachte Adelheid von Savoyen, Gemahlin des bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria, den Kurprinzen Max Emanuel zur Welt. Damit schenkte sie dem lang ersehnten Thronfolger das Leben – woraufhin der glückliche Ferdinand seiner Frau die Hofmark Menzing schenkte. Hier entstand jenes Lustschloss im Stil italienischer Landvillen, das Adelheid „Nymphenburg“ nennen sollte. Ihr Sohn baute die Nymphenburg später zur barocken Schlossanlage und Sommerresidenz aus.

Nymphen, wo immer man hinschaut: Deckengemälde im Wohnbereich des Königs

Glanz und Gloria Münchens

Erhaben, pompös, dekadent – die „Steinerne Halle“: Der furiose Festsaal lässt keine Wünsche an ein echtes Schloss offen.

Glanz und Gloria: Der prächtige Festsaal von Schloss Nymphenburg. Auf der Empore spielte einst die Musik – 1763 weilte sogar Wolfgang Amadeus Mozart für ein Gastspiel im Schloss

Auch die Schlafzimmer, Büros und Wohnzimmer konnten sich sehen lassen.

Die Schönsten der Schönen

Eine Besonderheit der Nymphenburg ist sicherlich die „Schönheitengalerie“: 38 Porträts Münchner Frauen adeliger und bürgerlicher Herkunft, darunter die Tänzerin Lola Montez, die Geliebte des Königs. Fast alle wurden von Hofmaler Joseph Karl Stieler in der Zeit von 1827 – 1850 für König Ludwig gemalt.

Wer sind die Schönsten im ganzen Land: Die Schönheitengalerie
Schönes Kind, trauriges Schicksal: Amalie von Schintling starb noch vor ihrer Hochzeit mit gerade mal 19 Jahren an Tuberkulose.

Anfahrt und Karte

Schloss Nymphenburg liegt recht zentral in München und ist über gleichnamige Tramhaltestelle schnell zu erreichen. Hier ein Bild des offiziellen Flyers samt Karte der Schlossanlagen.

Zur offiziellen Webseite des Schlosses samt aktuellster Infos und Eintrittspreise geht es hier.

Viel Spaß bei den Nymphen!

Gestatten, Goldelse!

Aussichtspunkte sind eine schöne Sache: Meist verbunden mit sportlichem Treppensteigen belohnt die Mühe mit erhabenen Blicken über Stadt, Land, Fluss. Das gilt im Prinzip auch für Aussichtspunkte, die mit einem ordentlichen Schuss Nationalstolz daherkommen. Was es allerdings nicht für jeden gleichermaßen einfach macht, den schönen Blick wertfrei zu genießen. Etwa wenn man wie in Berlin mit der Siegessäule auf einem Monument steht, das mit vergoldeten Kanonen – der Beute aus blutigen Schlachten gegen europäische Nachbarn – verziert ist. Und dessen Hauptattraktion den Namen Viktoria trägt und damit für den militärischen Sieg und sonst eher wenig steht.

Strahlefrau, stolz und standfest: Die Siegessäule im Herzen des Tiergartens

Im Zentrum des Tiergartens prangt die Siegessäule auf dem Großen Stern. Gebaut wurde sie 1864 bis 1873 als Nationaldenkmal, Anlass war der Sieg Preußens im Deutsch-Dänischen Krieg 1864. Noch während der Bauzeit siegte Preußen weiter, erst gegen Österreich 1866, dann gegen Frankreich 1870/71. 1938 versetzten die Nazis den Turm auf seinen heutigen Platz und bauten auf Anordnung Hitlers gleich noch ein viertes Säulenelement ein, frei nach dem Motto: Make my Nationaldenkmal bigger!

Call me Goldelse.

Gut 50 Meter hoch ist die Aussichtsplattform des Kriegerdenkmals heute, hinauf gelangt man über eine recht enge Wendeltreppe mit 285 Stufen, die sich die Auf- mit den Absteigenden teilen müssen.

Vor dem Ausblick kommt der Stress: 285 enge Stufen in beide Richtungen

Hat man sich an den schnaufenden Touristen vorbeigezwängt, belohnt einen der fantastische Ausblick über den Großen Tiergarten, den Potsdamer Platz, das Brandenburger Tor und das umliegende Stadtgebiet.

An sonnigen Tagen gleißt die Goldelse, als wollte sie ganz allein das Schicksal der Stadt vergolden. 

Im Erdgeschoss des Monuments findet sich eine kleine, aber feine Ausstellung zur Berliner Siegessäule sowie zu anderen deutschen und weltweiten Nationaldenkmälern.

Das Modell der Siegessäule im Erdgeschoss derselben

Grüße von der Freiheitsstatue in New York

Übrigens: An den Tunneleingängen, die von allen vier Himmelsrichtungen des Tiergartens aus zur mitten auf dem Verkehrsknotenpunkt „Großer Stern“ gelegenen Siegessäule führen, stehen die wunderschön altbackenen Infotafeln, die man überall in der Stadt an klassischen Sehenswürdigkeiten findet. Ein bisschen Geschichte kann nicht schaden!

Immer wieder Anlass für Nostalgie: Die historischen Berliner Geschichtstafeln